Geometrisch-abstraktes Bild einer Frau und eines Spiegels

Judith Grassl — stubborn loops

Die Münchner Künstlerin Judith Grassl (*1985) vereint in ihren malerisch delikaten Bildern Figuration und Abstraktion sowie eine reale und zugleich virtuelle Anmutung. In den bühnenhaft angelegten Räumen, die die Künstlerin auf großen Leinwänden festhält, verschränken und überlagern sich Bildelemente, Farben, Flächen und Perspektiven. Die Räume erscheinen als ästhetische und prekäre Provisorien, in denen die Wirklichkeitsebenen verunklärt sind.

Ihre Bilder faszinieren durch ihre ästhetische Anziehung, den feinen Farbauftrag und das Spiel mit perspektivischen Ebenen. Auf großen Leinwänden eröffnet sie den Blick in bühnenhaft angelegte Räume, deren Raumlogik durch das Prinzip der Collage unterwandert wird. Hier hinein setzt sie fragmentarische Formen, gegenständliche und figürliche Elemente, die das Szenario symbolträchtig aufladen: scharf umgrenzte Flächen mit sinnlich anmutender Binnenstruktur von feinem, glänzendem Haar, abstrahierte weibliche Figuren oder wiederkehrend der Apfel, der bedeutungsvoll hervorgehoben wird.

Ausgangspunkt ihrer Arbeiten sind unterschiedliche, oft aus dem kunsthistorischen Kontext stammende Bilder, die Judith Grassl auf ihre Wirkweise und ihren Bedeutungswandel hin erkundet. Aus den Vorlagen schafft sie collagenhafte Neuinszenierungen, von denen sie Skizzen und dann dreidimensionale Modelle anfertigt, die die Basis für die Malereien bilden. Diese entstehen in einem komplexen Prozess von Schichtungen: Farben und Formen werden hierbei verschränkt und überlagert. Ihre Bilder changieren zwischen Figuration und Abstraktion sowie zwischen realer und virtueller Anmutung, was ihnen eine ambivalente Erscheinung verleiht.
Erkennbare Anleihen aus der Kunstgeschichte wie die kubistische Zergliederung des Raums, das Collageprinzip des Dadaismus oder Bezüge zu Symbolen mittelalterlich-religiöser Malerei werden von der Künstlerin reinszeniert und mit Ästhetik und Metaphern der Jetztzeit verknüpft.

In der Ausstellung zeigt die Künstlerin zahlreiche neue Arbeiten – sowohl im kleinen wie auch im großen Format von bis zu 3,5 Metern Breite.

Zur Künstlerin

Ausstellungsdauer

26. Juli bis 28. September 2025 
Eröffnung: Freitag 25. Juli 2025, 19 Uhr


Wir danken für die großzügige Unterstützung durch KochInvest und Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG sowie dem Förderkreis der kunst galerie fürth.